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Bild: Urs Ulrich, Ferien in Antibes 1954
Urs Ulrich, Ferien in Antibes 1954

Aus «Das fleissige Hausmütterchen»

Pflege und Gesunderhaltung des Körpers: Abhärtung. Luft- und Sonnenbäder

Wer sich abhärten will, muss sich darüber klar werden, in was Abhärtung besteht, was für Körperorgane sie vor allem trifft, in was die Abhärtung besteht, was für Körperorgane sie vor allem trifft und wie sie durchzuführen ist. Es wurde schon an anderer Stelle gesagt, dass die Haut unser Wärmeregulator ist. Immer und unter allen Himmelsstrichen beträgt die Temperatur im Innern eines gesunden Menschen zirka 37 Grad Celsius. Erfährt diese Wärme durch gesteigerte Nahrungszufuhr, durch Bewegung, Arbeit, eine Steigerung, so muss sie ausgeglichen werden, sonst entsteht eine Überhitzung. Infolgedessen erweitern sich die Blutgefässe der Haut, füllen sich mit Blut, und dieses gibt an der ganzen Körperoberfläche die überschüssige Wärme ab, die Haut rötet sich, die Schweissporen öffnen sich, und mit dem Schweiss verlassen die giftigen Ausscheidungsprodukte unseren Körper. Wohlverstanden, das tut eine gesunde, richtig arbeitende Haut, die eben nicht nur Wärmeausgleicher, sondern auch ein sehr wichtiges Ausscheidungsorgan ist. Damit das erhitzte Blut sich richtig abkühlen kann, muss es selbstverständlich mit der Luft in Berührung kommen. Das geschieht nun gerade beim Kulturmenschen, der sich daran gewöhnt hat, seinen Körper von Kopf bis zum Fuss in mehrere Hüllen von möglichst geringer Luftdurchlässigkeit zu wickeln, nicht.

Sus. Müller, Das fleissige Hausmütterchen, Zürich Verlagsbuchhandlung Albert Zeller, 1925, Seite 613

Das eigentliche Sonnenbad, bei dem man, auf einer Holzpritsche liegend seinen Körper direkt den Sonnenstrahlen aussetzt, übt eine viel kräftigere Wirkung aus, als das blosse Luftbad und kann eine mächtige Heilwirkung entfalten. Wie ein Fieber stört die Sonne den Unrat im Körper auf und lockert ihn, regt das Blut zu rascher Zirkulation und das Herz zu erhöhter Tätigkeit an.

Sus. Müller, Das fleissige Hausmütterchen, Zürich Verlagsbuchhandlung Albert Zeller, 1925, Seite 613-614